Framing Commodities Ein Beitrag zur Erklärung der Preiskrise für Rohstoffe am Beispiel von Agrarprodukten

Die Jahre 2007/2008 brachten eine Preiskrise für Agrarprodukte und Nahrungsmittel, wie seit Jahrzehnten nicht mehr bekannt. Weltweit litten bis zu 115 Mio. Menschen zusätzlich Hunger. Unerhört war, dass die Krise im Vorfeld unerkannt blieb: Produktion und Verbrauch wurden wie in den Vorjahren angeme...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Halder, Gerhard
Format: eBook
Language:German
Published: Wiesbaden Springer Fachmedien Wiesbaden 2024, 2024
Edition:1st ed. 2024
Series:RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft
Subjects:
Online Access:
Collection: Springer eBooks 2005- - Collection details see MPG.ReNa
LEADER 04148nmm a2200409 u 4500
001 EB002193449
003 EBX01000000000000001330914
005 00000000000000.0
007 cr|||||||||||||||||||||
008 240202 ||| ger
020 |a 9783658429300 
100 1 |a Halder, Gerhard 
245 0 0 |a Framing Commodities  |h Elektronische Ressource  |b Ein Beitrag zur Erklärung der Preiskrise für Rohstoffe am Beispiel von Agrarprodukten  |c von Gerhard Halder 
250 |a 1st ed. 2024 
260 |a Wiesbaden  |b Springer Fachmedien Wiesbaden  |c 2024, 2024 
300 |a IX, 143 S. 26 Abb., 17 Abb. in Farbe  |b online resource 
505 0 |a Die Preiskrise für Agrarrohstoffe und ihre Folgen -- Agrarprodukte und Terminmärkte: Konventionelle Zugänge und Praktiken -- Erkennen, Erklären, Kommunizieren, Beeinflussen -- Wie funktionieren Terminmärkte? Erklärungen der Social Studies of Finance -- Anwendung: Framing Commodities -- Ergebnis: Ökonomische Theorien und Modelle – und die Praxis 
653 |a Economic Sociology 
653 |a Food 
653 |a Economic geography 
653 |a Economic Geography 
653 |a Sociology of Food and Nutrition 
653 |a Human geography 
653 |a Sociology 
653 |a Nutrition 
653 |a Economic sociology 
653 |a Social and Cultural Geography 
653 |a Cultural geography 
041 0 7 |a ger  |2 ISO 639-2 
989 |b Springer  |a Springer eBooks 2005- 
490 0 |a RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft 
028 5 0 |a 10.1007/978-3-658-42930-0 
856 4 0 |u https://doi.org/10.1007/978-3-658-42930-0?nosfx=y  |x Verlag  |3 Volltext 
082 0 |a 330.9 
520 |a Die Jahre 2007/2008 brachten eine Preiskrise für Agrarprodukte und Nahrungsmittel, wie seit Jahrzehnten nicht mehr bekannt. Weltweit litten bis zu 115 Mio. Menschen zusätzlich Hunger. Unerhört war, dass die Krise im Vorfeld unerkannt blieb: Produktion und Verbrauch wurden wie in den Vorjahren angemessen prognostiziert, nicht aber die Preisspitzen und die Volatilität. Das Buch untersucht die Zusammenhänge, die zu dieser Preisekrise führten sowie auch die Gründe, warum deren Ursachen so lange unerkannt blieben. Während in der Wissenschaft, in der Politikberatung und in den Medien ganz überwiegend „realwirtschaftliche“ Faktoren von Störungen bei Angebot und Nachfrage (unzureichende Ernten in einzelnen Ländern, geringe Bevorratung, Biosprit-Boom, Nachfrageerhöhung v.a. in Asien) diskutiert wurden, lassen sich diese Argumente leicht dekonstruieren. Weder einzeln noch im Zusammenwirken können realwirtschaftliche Faktoren die Höhe und v.a.  
520 |a die Volatilität der Preise auch nur annähernd erklären. Dem gegenüber beklagen langjährige Akteure auf den Terminmärkten das zunehmende Auftreten neuer Akteure, die gewaltige Finanzvolumen einsetzen. Sie nutzen Terminbörsen für Rohstoffe – darunter Agrarrohstoffe – zur Absicherung ihrer Anlagen in anderen Märkten, da sich die Werte bei Rohstoffen angeblich gegenläufig zu anderen Anlageklassen bewegen. Zudem scheint es bei Terminkontrakten auf Rohstoffe eine Strategie zu geben, wie sich risikoarm verlässliche Renditen erzielen lassen. Eine unrühmliche Rolle kommt langjährig ausgewiesenen Vertretern der Wissenschaft zu: Sie legen theoretisch und empirisch dar, dass Spekulation auf den Terminmärkten ganz überwiegend keine signifikant (negative) Rolle bei den Preisentwicklungen zuzumessen ist. Diese Sichtweise setzt sich in den Internationalen Organisationen durch.  
520 |a Lediglich der Untersuchungsausschuss des US-Senats folgt den Einwänden der Praktiker, die auf folgende Sachverhalte verweisen: Die Wissenschaft nutzt eine völlig unangemessene Datenbasis, die nicht geeignet ist, übermäßige Spekulation aufzudecken. Sie setzt zur Analyse methodische Werkzeuge ein, die gerade bei hoher Volatilität der Preise unangemessen sind. Sie nutzten Theorien, die nur in idealen (theoretischen) Umgebungen Erklärungsgehalt bieten und in der Praxis keinerlei Relevanz besitzen. Der Autor Dr. Gerhard Halder ist als Wirtschaftsgeograph an der Universität Tübingen tätig