Summary: | Wolfgang Kraus (1924–1998) war der zentrale Akteur des österreichischen Literaturbetriebs nach 1945. Der gut vernetzte Literaturkritiker und Essayist, Gründer und langjährige Leiter der „Österreichischen Gesellschaft für Literatur“ (1961–1994), Jurymitglied von zahlreichen Literaturpreisen, Programmleiter des Europa-Verlags und Leiter einer „Kulturkontaktstelle“ im Österreichischen Außenministerium, wird anhand bisher unbekannter archivalischer Quellen beschrieben, seine (Be-)Wertungsprozesse von Literatur im literaturkritischen als auch kulturpolitischen Kontext charakterisiert, wobei mit der Fokussierung auf Kraus neben Aspekten einer „intellectual history“ auch Elemente einer Institutionsgeschichte sowie zeitgeschichtliche Phänomene wie der kulturelle Kalte Krieg zu Tage treten.
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