Machtbeziehungen zwischen den Geschlechtern Wandlungen der Ehe im ‚Prozeß der Zivilisation‘

Wenn man versucht, das Verhältnis zwischen Mann und Frau zu beschreiben, mutet es scheinbar problematisch an, von Machtbeziehungen zwischen den Ge­ schlechtern zu sprechen. Macht wird zum einen eher mit den sogenannten 'großen' Bereichen der Gesellschaft, wie beispielsweise denen der Polit...

Full description

Bibliographic Details
Corporate Author: SpringerLink (Online service)
Format: eBook
Language:German
Published: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1996, 1996
Edition:1st ed. 1996
Subjects:
Online Access:
Collection: Springer Book Archives -2004 - Collection details see MPG.ReNa
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505 0 |a I Macht und Zivilisationsprozeß -- I.1. Definitionen zum Begriff der Macht -- I.2. Gesellschaftliche Differenzierung und der Wandel von Machtdifferentialen -- I.3. Macht im Geschlechterverhältnis -- II Sozio- und Psychogenese der Ehe -- II.l. Definitionen zur Ehe -- II.2 Ehe in der feudalen Rittergesellschaft -- Exkurs: Minnesang und religiöse Dichtung -- II.3. Machtzuwachs der Frau in der höfischabsolutistischen Gesellschaft -- II.4. Machtbalance in der bürgerlichen Ehe -- III Eheliche Machtverhältnisse in der Moderne -- III.1. Soziale Bewegungen und die Modernisierung der Ehe -- III.2. Nicht-eheliche Lebensgemeinschaften -- III.3. Staatliche Familienpolitik und Eherecht -- III.4. ‘Liebe’ und Macht -- III.5. Zusammenfassung -- IV Zusammenfassung und Ausblick 
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520 |a Wenn man versucht, das Verhältnis zwischen Mann und Frau zu beschreiben, mutet es scheinbar problematisch an, von Machtbeziehungen zwischen den Ge­ schlechtern zu sprechen. Macht wird zum einen eher mit den sogenannten 'großen' Bereichen der Gesellschaft, wie beispielsweise denen der Politik und Wirtschaft assoziiert, als daß sie auf der mikrosoziologischen Ebene der zwischenmensch­ lichen Beziehungen verortet wird. Macht unterliegt zum anderen insgesamt in der öffentlichen und zuweilen auch wissenschaftlichen Diskussion ambivalenten, unhinterfragt vorausgesetzten und pejorativen Zuschreibungen, die es erschweren, einen differenzierten Zugang zu einer erforderlichen 'Soziologie der Macht' zu erlangen. Versucht die Rezipientin, sich dem spätestens seit der Entstehung der Frauenbewegung kontrovers und engagiert diskutiertem Thema der Benachteiligung oder Unterdrückung von Frauen anzunähern, stößt sie häufig auf eine fortgesetzt problematische und dichotomisierende Sichtweise, die Macht einseitig den Männern als absolute Verfügung über Frauen zuschreibt. Hier wird vielmehr deutlich, wie schwierig es ist, Macht differenziert zu lokalisieren, wenn sie gleichsam personifi­ ziert und anthropologisiert wird. Titel wie "Frauen und Macht" (B. Schaeffer-Hegel 1984) explizieren diesen Antagonismus und stehen exemplarisch für weite Teile der wissenschaftlichen, feministischen Diskussion. Auf das grundlegende Problem politisch ambitionierter Frauenforschung auf der einen und der Notwendigkeit zur wissenschaftlichen Differenzierung und Distanznahme auf der anderen Seite haben mit Nachdruck G. A. Knapp (1990) und C. Hagemann-White/M. S. Rerrich (1988) hingewiesen. Seitdem hat die wissenschaftliche feministische Debatte einen hohen Grad an Differenziertheit undKomplexität erreicht, die bis hin zur Überprüfung ihrer theoretischen Grundkategorien reicht