Die Entdeckung der Wirtschaft Der mittelalterliche Bergbau und die Vermehrung der Welt

Die Idee einer Wirtschaft, so selbstverständlich sie uns heute erscheint, ist noch jung. Die Suche nach ihren Ursprüngen führt zurück in die spätmittelalterliche Welt des Bergbaus und der Silbersuche, der Erschließung bislang unbekannter Welten und der Entstehung einer neuartigen Politischen Ökonomi...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Lingg, Andreas Friedolin ([Autor])
Format: eBook
Language:German
Published: Göttingen Wallstein Verlag 2023
Subjects:
Online Access:
Collection: Nomos - Collection details see MPG.ReNa
LEADER 02653nmm a2200277 u 4500
001 EB002176905
003 EBX01000000000000001314439
005 00000000000000.0
007 cr|||||||||||||||||||||
008 231006 ||| ger
020 |a 9783835397606 
100 1 |a Lingg, Andreas Friedolin 
245 0 0 |a Die Entdeckung der Wirtschaft  |h Elektronische Ressource  |b Der mittelalterliche Bergbau und die Vermehrung der Welt  |c AUTOR Lingg, Andreas Friedolin 
260 |a Göttingen  |b Wallstein Verlag  |c 2023 
300 |a 357 pages 
653 |a Bildung und Kultur 
653 |a Kulturwissenschaft 
700 1 |a Lingg, Andreas Friedolin  |e [Autor] 
041 0 7 |a ger  |2 ISO 639-2 
989 |b NOMOS  |a Nomos 
028 5 0 |a 10.5771/9783835397606 
776 |z 9783835391642 
856 4 0 |u https://doi.org/10.5771/9783835397606  |x Verlag  |3 Volltext 
856 4 2 |u https://www.nomos-elibrary.de/extern/nomos/live/cover/10.5771_9783835397606.png  |x Verlag  |3 Cover 
082 0 |a 340 
520 |a Die Idee einer Wirtschaft, so selbstverständlich sie uns heute erscheint, ist noch jung. Die Suche nach ihren Ursprüngen führt zurück in die spätmittelalterliche Welt des Bergbaus und der Silbersuche, der Erschließung bislang unbekannter Welten und der Entstehung einer neuartigen Politischen Ökonomie, die von der Unerschöpflichkeit irdischer Ressourcen träumte. Gegen Ende des Mittelalters begann die Ökonomik nicht mehr nur einzelne Anwesen, sondern ganze Länder als zusammenhängende Haushalte zu verstehen: ein Perspektivwechsel mit weitreichenden Folgen bis in die Gegenwart. Die mittelalterliche Lehre von Haus- und Haushaltung, fokussiert auf Fragen von Glaube und Familiengestaltung, verließ nicht nur die ihr angestammten Grenzen des herrschaftlichen Anwesens, sie füllte sich auch zusehends mit profanen Wirtschaftsthemen. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Bergbau, einer der ersten kapitalistischen Wirtschaftszweige im Reich. Wäre es nicht zum Nutzen aller, so fragte man, wenn sich die Könige und Fürsten an der Erschließung der unterirdischen Reichtümer beteiligten? Wäre es nicht im Sinne der guten Ordnung, wenn sie die Gruben, Hüttenwerke und Bergstädte, dieses Gewimmel von Menschen und Begierden, in ihren Haushalt integrierten? Die Studie von Andreas Friedolin Lingg führt auf eindrucksvolle Weise vor, wie eine neuartige, raumgreifende Politische Ökonomie auf den Plan trat. Nicht Endlichkeit, Statik und Zirkularität bestimmte ihr Denken, sondern die Vorstellung von prinzipiell unerschöpflichen, grenzenlos ausbeutbaren und erweiterbaren Natur- und Welthorizonten. Ihre Legitimationsformel bleibt bis heute prägend.