Summary: | Mit seinen Studien zur Ästhetik legte Sigmund Freud das Fundament der Beziehung von Kunst und Psychoanalyse. Diese Beziehung trug im Laufe der Zeit mannigfaltige Früchte, wenn auch oftmals der Versuchung nachgegeben wurde, die Kunst sprichwörtlich auf die Couch zu legen und zu analysieren. Zeitgenössische psychoanalytische Bildbetrachtung geht über diese Form der Pathologisierung von Kunst hinaus, indem Rezipient:innen selbst am Bildprozess partizipieren. Marie-Theres Haas zeigt Synergien von Kunst und Psychoanalyse auf. Sie betrachtet schulenübergreifend psychoanalytische Kreativitätstheorien, legt dar, inwieweit sich die psychoanalytische Theoriebildung in Phänomenen zeitgenössischer Kunst widerspiegelt, und skizziert neue Wege, wie sich der Kunst psychoanalytisch angenähert werden kann. Somit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Überwindung des hierarchischen Konstrukts »Psychoanalyse analysiert Kunst« hin zur Begegnung beider Disziplinen auf Augenhöhe.
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