Verhaltenspflichten des Aufsichtsrats bei Vorliegen eines feindlichen Übernahmeangebots

Review quote: "Selten kann eine rechtswissenschaftliche Dissertationsschrift für sich in Anspruch nehmen, 'just in time' zu sein, wie dies für die Arbeit von Schmieder zweifelsohne zutrifft: Die Börsen und Finanzkrise hat die allermeisten der deutschen Standardtitel so stark verbillig...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Schmieder, Marc Alexander
Format: eBook
Language:German
Published: Berlin Duncker & Humblot GmbH 2008
Edition:1. Auflage.
Series:Schriften zum Wirtschaftsrecht
Online Access:
Collection: Duncker & Humblot eBooks 2007- - Collection details see MPG.ReNa
Description
Summary:Review quote: "Selten kann eine rechtswissenschaftliche Dissertationsschrift für sich in Anspruch nehmen, 'just in time' zu sein, wie dies für die Arbeit von Schmieder zweifelsohne zutrifft: Die Börsen und Finanzkrise hat die allermeisten der deutschen Standardtitel so stark verbilligt, dass teilweise 'zu einem Betrag aus der Portokasse' einzelne Unternehmen übernommen werden könnten. Noch hat ein 'Ausverkauf' nicht begonnen und die nahe Zukunft wird zeigen, welche rechtlichen Hürden bestehen und wie gut sie Übernahmen verhindern oder erlauben je nach Sichtweise des Interessenten.Die Arbeit analysiert gründlich die ambivalente Stellung des Aufsichtsrats in entsprechenden Übernahmesituationen: Nicht unzutreffend vergleicht der Autor diese Position mit 'Dr. Jekyll und Mr. Hyde'. Handelt der Aufsichtsrat in seiner Funktion als Initiativorgan, darf er keine Abwehrexzesshandlungen vornehmen. Seine Rolle als Kontrollorgan erlaubt ihm dagegen, durch seine explizite Zustimmung zu Abwehrmaßnahmen des Vorstands durchaus Annahmehürden errichten zu lassen. In beiden Rollen aber hat er ausnahmslos im Interesse der Gesellschaft tätig zu werden." Prof. Dr. Dr. Manuel R. Theisen, in: Der Aufsichtsrat, Heft 12/2008.
Main description: Wie darf sich der Aufsichtsrat einer Zielgesellschaft im Hinblick auf ein feindliches Übernahmeangebot verhalten? Marc A. Schmieder konzentriert sich in der vorliegenden Publikation auf die Verhaltenspflichten des Aufsichtsrats nach dem gesetzlichen Grundkonzept des § 33 WpÜG.Zunächst setzt er sich mit den Verhaltenspflichten des Aufsichtsrats in dessen Funktion als Kontrollorgan auseinander. Hierzu analysiert er das an den Vorstand adressierte Verhinderungsverbot und dessen Ausnahmetatbestände. Die Frage, an welchen Maßstäben das Aufsichtsratshandeln zu messen ist, wenn der Aufsichtsrat als Initiativorgan tätig wird, bildet einen weiteren Schwerpunkt der Untersuchung. Der Autor führt auf, welche Maßnahmen in der Zuständigkeit des Aufsichtsrats geeignet sind, den Angebotserfolg zu verhindern. Er arbeitet heraus, dass Initiativmaßnahmen des Aufsichtsrats an den Grundsätzen des allgemeinen Aktienrechts zu messen sind. Marc A. Schmieder macht deutlich, dass aktienrechtlich nicht die sog. Neutralitätspflicht gilt, da diese verbandsrechtlich nicht begründet werden kann. Es folgt eine kritische Auseinandersetzung mit den Begründungsansätzen der Neutralitätspflicht. Fazit: Es ist dem Aufsichtsrat in seiner Funktion als Initiativorgan lediglich untersagt, die Aktionäre der Zielgesellschaft unter Einsatz von Gesellschaftsmitteln darin zu beeinträchtigten, das öffentliche Erwerbsangebot anzunehmen. Diese Pflicht bezeichnet Marc A. Schmieder als Exzesshandlungsverbot. Er zeigt auf, dass dem Aufsichtsrat durch dieses Verbot jedoch keine allzu schweren Ketten angelegt sind. Bereits das WpÜG schützt die Interessen der Aktionäre weitreichend. In bestimmten Fällen führt das Exzesshandlungsverbot aber zu besonderen Beschränkungen des Aufsichtsratshandelns..
Physical Description:OnlineRessource.