Eros und Thanatos als Triebkräfte des Denkens Psychoanalytische und erkenntniskritische Perspektiven

Eine starke abtötende Tendenz (G. Devereux), ein stummes Wirken des Todestriebes (S. Freud) zeitigt in den modernen Wissenschaften destruktive Folgen. Wissenschaftliches Denken erscheint so als ein systematisiertes Probehandeln der modernen Gesellschaften, das auf der Handlungsebene anhand der Kons...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Waldhoff, Hans-Peter
Corporate Author: Nomos eLibrary (Online service)
Format: eBook
Language:German
Published: Weilerswist Velbrück Wissenschaft 2017
Edition:1. Auflage 2017
Subjects:
Online Access:
Collection: Nomos - Collection details see MPG.ReNa
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300 |a 132 S.  |b online resource 
505 0 |a Vorwort -- Ein Stimmkonzert über Leben, Tod und Denken -- 1. Denkende Lebensfreude -- 2. Wie kommt das Nichtdenken in die Welt? -- 3. Im symbolischen Universum leben -- 4. Erfahrungen, Begegnungen, Verdichtungen -- 5. »Scheintod im Denken« -- 6. Pluralistisches Denken gegen abtötendes Denken -- 7. Abtötendes Denken in den modernen Wissenschaften -- 8. Psychologie als »seelenlose Wissenschaft« -- 9. »Geburt und Grab ein ewiges Meer« -- 10. Kosmische Universalwissenschaft und Todestrieb -- 11. Die Liebe zur Welt als ganz andere Erkenntnishaltung -- 12. Pathologische Faszination am wissenschaftlich-technischen Töten -- 13. Das plurale Bezugsgewebe menschlicher Angelegenheiten und seine Zerreißung im Denken und Handeln -- 14. Verringerung der Kontraste bei Vergrößerung der Spielarten und umgekehrt -- 15. »Du sollst dem Tod keine Herrschaft einräumen über Deine Gedanken« -- 16. Primat des Lebens durch Einbeziehung des Todes -- 17. Ein Modell der Pluralität innerer und äußerer Stimmen -- 18. Tarnungen des Todes und »Terror-Management« -- 19. Wir Lebenden und Toten -- 20. Todes- und Lebenstrieb in der Entstehung menschlicher Sprache und bewussten Seins -- 21. Zur Verhäuslichung von Leben und Tod -- 22. Ist lebenssteigernder Nahtod denkbar? -- 23. Denkräume gestalten: Überlegungen zur Soziogenese und Psychogenese des Denkens in praktischer Absicht -- 24. Womit man leben kann -- Literaturverzeichnis -- Personenregister 
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520 |a Eine starke abtötende Tendenz (G. Devereux), ein stummes Wirken des Todestriebes (S. Freud) zeitigt in den modernen Wissenschaften destruktive Folgen. Wissenschaftliches Denken erscheint so als ein systematisiertes Probehandeln der modernen Gesellschaften, das auf der Handlungsebene anhand der Konsequenzen des ihm entsprechenden Herrschaftsdenkens und von terroristischem Denken problematisiert werden kann. Dieser Themenkomplex wird in der vorliegenden Studie an Beispielen aus der Philosophie, Soziologie, Psychologie, Medizin, Ökonomie, Religionswissenschaft sowie an literaturwissenschaftlichen und literarischen Beispielen erkundet. Zugleich werden Modelle einer sehr lebendigen Gegenströmung betrachtet. Als wichtiges Merkmal dieser alternativen Denkstile wird pluralistisches Denken herausgearbeitet. Hannah Arendt hat diesen Zusammenhang mit ihrer Betonung der Natalität, des Geborenseins und des vielfältigen Bezugsgewebes menschlicher Angelegenheiten in klarem Kontrast zu allen abtötenden Denktechniken formuliert. Diese gewinnen ihre stumme und blinde Energie paradoxerweise gerade daraus, dass sie die menschliche Vergänglichkeit nicht einbeziehen und ihre Denker insbesondere die eigene Sterblichkeit zu verdrängen oder zu verleugnen scheinen. Von da führt ein direkter Weg in die Selbstabtötung der Denker und Gedanken, oder, in der Projektion auf andere, in das von Kant postulierte »radikal Böse« im Denken und Handeln. Die Kritik dieses abtötenden Denkens kann eine Belebung nicht nur des Gedachten, sondern auch eine der denkenden Menschen bewirken.