Summary: | Kaum ein Thema ist im öffentlichen Dienst so umstritten wie das mit dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) eingeführte Leistungsentgelt. Während seine Befürworter sich davon einen entscheidenden Schritt zur Modernisierung des öffentlichen Dienstes versprechen, sehen Gegner in ihm eine aufwendige und bestenfalls unnötige, schlimmstenfalls schädliche Neuerung. Strittig ist dabei nahezu alles, von der Reichweite der Umsetzung bis zur Ausgestaltung der vereinbarten Systeme, etwa ob Zielvereinbarungen oder Systematische Leistungsbewertungen als Instrumente angewendet werden sollen. Dieser Band untersucht auf der Basis von 215 Dienst- und Betriebsvereinbarungen aus Kommunen in Nordrhein-Westfalen, wie die tarifvertraglich eingeräumten Spielräume vor Ort genutzt und welche Leistungsentgeltsysteme eingeführt werden. Eine Typologie strukturiert die vorliegenden Vereinbarungen, benennt Grundtendenzen der Umsetzung und zeigt erhebliche Divergenzen zwischen den vereinbarten Leistungsentgeltsystemen. Durch die Breite der empirischen Basis entsteht hier ein differenziertes Bild der Leistungsentgelt-Praxis und der Stärken und Schwächen unterschiedlicher Ausgestaltungs-Möglichkeiten.
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