Summary: | Es gehört zu den bemerkenswerten Paradoxien der gegenwärtigen empirischen Wirtschaftsforschung, dass für einzelne Unternehmen die Gewinne als zentraler Erfolgsindikator eine überragende Rolle spielen. Dagegen werden auf aggregierter, insbesondere auf gesamtwirtschaftlicher Ebene - beispielsweise bei internationalen Vergleichen - vor allem Kostenfaktoren, insbesondere die Lohnstückkosten, als Erfolgsindikatoren herangezogen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die empirische Bestimmung der Gewinne und damit der Rentabilität der Investitionen meist sehr unzulänglich ist. So gelangt man beispielsweise zu völlig unterschiedlichen Aussagen über den Verlauf und das Niveau der Unternehmensgewinne, je nachdem, ob die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes oder die Unternehmensbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank zur Analyse herangezogen wird. -- Die Autoren zeigen, dass der Widerspruch zwischen den beiden Informationsquellen zu einem großen Teil auf unterschiedliche Sektoren- und Begriffsabgrenzungen der verwendeten Indikatoren zurückgeführt werden kann. Die Bilanzstatistik erfasst nur etwas mehr als die Hälfte der Umsätze aller Unternehmen. Zudem ist Gewinn anders abgegrenzt als in der auf den gesamtwirtschaftlichen Erfolg angelegten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. -- Weiterhin zeigen die Verfasser, dass bei vergleichbarer Abgrenzung des Unternehmenserfolgs die Bilanzstatistik die Gewinnzunahme gegenüber der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung unterzeichnet. Bestätigt wird zudem bezüglich der Gewinne der auch bei anderen ökonomischen Größen beobachtbare Strukturwandel in Richtung auf den Dienstleistungsbereich
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