Sekundäre Viktimisierung als Legitimationsformel

Main description: Spätestens seit Garlands »Culture of Control« wird die Frage gestellt, ob und wie die Kriminalpolitik »das Opfer« benutzt, um dem Strafrecht punitive Züge zu geben. Der Verdacht, dass das Opfer als Vehikel des »Penal Populism« diene, besteht auch mit Blick auf den expandierenden st...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Kölbel, Ralf, Bork, Lena (Author)
Format: eBook
Language:German
Published: Berlin Duncker & Humblot 2012, 2012
Series:Schriften zum Strafrecht
Subjects:
Online Access:
Collection: Duncker & Humblot eBooks 2007- - Collection details see MPG.ReNa
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100 1 |a Kölbel, Ralf 
245 0 0 |a Sekundäre Viktimisierung als Legitimationsformel  |h Elektronische Ressource  |c von Ralf Kölbel und Lena Bork 
260 |a Berlin  |b Duncker & Humblot  |c 2012, 2012 
505 0 |a b) Das Opfer als Konstruktionc) Das Opfer als Alltagskonzept; d) Fazit; III. Einzug einer post-wohlfahrtsstaatlichen Strafrechtskultur in Deutschland?; 1. Divergente Grundannahmen; 2. Disparate Anhaltspunkte; a) Stimmungsindikatoren; b) Praxisindikatoren; c) Institutionelle Unterschiede; 3. Konzeptionelle Korrekturen; IV. Opferfigur und Sekundärviktimisierung; 1. Thesen zur Logik von Opferschutz und Prozessrechtsumbau; 2. Instrumentalisierung der Sekundärviktimisierungsgefahr?; a) Vorbehalte; b) Das Zustandekommen des Opferschutzgesetzes; c) Eingeschränkte Verallgemeinerbarkeit 
505 0 |a d) Zwischeneindruck 
505 0 |a Sekundäre Viktimisierung in der öffentliche Diskussion; IV. Fazit; C. Empirische Forschung zu den „Gefahren sekundärer Viktimisierung"; I. „Sekundäre Viktimisierung" als kriminologisches Konzept; 1. Das gängige Begriffsverständnis; 2. Unschärfe und konzeptionelle Unterbestimmtheit 
505 0 |a Inhaltsverzeichnis; A. Einleitung; B. Die „Schutz vor sekundärer Viktimisierung" als Legitimationsfigur; I. Sekundärviktimisierungsgefahren als Motiv der Opferschutzgesetzgebung; 1. Grundlinien der bisherigen Opferschutzgesetzgebung; 2. Sekundäre Viktimisierung als Gesetzgebungsaspekt; a) Einschlägige Erwägungen beim Opferschutzgesetz von 1986; b) Einschlägige Erwägungen beim Zeugenschutzgesetz von 1998; c) Einschlägige Erwägungen bei neueren Opferschutzgesetzen; II. Erwägungen zur prozessbedingten sekundären Viktimisierung in aktuellen Debatten 
505 0 |a Die Opferfigur als Element dieser Entwicklung; a) Das Opfer als Instrument 
505 0 |a Enttäuschte Opferbedürfnisse; 2. Spezielle Forschung zur „sekundären Viktimisierung"; a) Opfer sexuellen Missbrauchs; aa) Erste und „klassische" US-amerikanische Studien; bb) Neuere US-amerikanische Studien; cc) Deutsche Studien; dd) Zusammenfassung; b) Erwachsene Opfer von Sexualdelikten; aa) Prozess- vs. Einstellungsforschung; bb) Internationale Untersuchungen 
653 |a Kriminalpolitik 
653 |a Victims of crimes / Legal status, laws, etc 
653 |a Viktimologie 
653 |a Paperback / softback 
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490 0 |a Schriften zum Strafrecht 
500 |a Includes bibliographical references and index 
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520 |a Main description: Spätestens seit Garlands »Culture of Control« wird die Frage gestellt, ob und wie die Kriminalpolitik »das Opfer« benutzt, um dem Strafrecht punitive Züge zu geben. Der Verdacht, dass das Opfer als Vehikel des »Penal Populism« diene, besteht auch mit Blick auf den expandierenden strafprozessualen Opferschutz in Deutschland. Ralf Kölbel und Lena Bork zeigen nach der bisher umfassendsten Sekundäranalyse auf, dass die »Gefahr sekundärer Viktimisierung« im rechtspolitischen Diskurs seit 30 Jahren als eine Legitimationsfigur fungiert, die keine wissenschaftliche Grundlage hat. Dennoch ergibt eine Rekonstruktion der wesentlichen Gesetzgebungsvorgänge nur wenig Hinweise auf eine Opferinstrumentalisierung. Die viktimologische Wende im Strafprozess erscheint eher als sozialstaatliches Projekt, das sich aber von seiner empirischen Basis verselbstständigt hat und deshalb gleichermaßen untersuchungs- und hinterfragungsbedürftig ist. Hierfür entwickeln die Autoren abschließend einen konzeptionellen Rahmen