Das Autistisch-Undisziplinierte Denken in der Medizin und Seine Überwindung

A. Einleitung. Wo gegenüber affektbetonten Problemen Er­ fahrung und Logik nicht ausreichen, hilft man sich von jeher mit auti­ stischem Denken, das Wirklichkeiten und Wahrscheinlichkeiten ak­ tiv ignoriert, wenn nicht schon bloße Nachlässigkeit im Denken die Schwierigkeiten verhüllt oder mehr zufäl...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Bleuler, Eugen, Bleuler, Manfred (Author)
Format: eBook
Language:German
Published: Berlin, Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 1962, 1962
Edition:1st ed. 1962
Subjects:
Online Access:
Collection: Springer Book Archives -2004 - Collection details see MPG.ReNa
Description
Summary:A. Einleitung. Wo gegenüber affektbetonten Problemen Er­ fahrung und Logik nicht ausreichen, hilft man sich von jeher mit auti­ stischem Denken, das Wirklichkeiten und Wahrscheinlichkeiten ak­ tiv ignoriert, wenn nicht schon bloße Nachlässigkeit im Denken die Schwierigkeiten verhüllt oder mehr zufällig eine Scheinlogik zu­ gunsten des gewünschten Zieles hervorgebracht hat. Wohl in keiner Wissenschaft sind die nachlässigen und autistischen Denkformen jetzt noch so wenig ausgemerzt wie in der Medizin, die einerseits die kom­ und manche überhaupt unlösbare plizierteste und unübersehbarste ist Probleme stellt, anderseits aber von jeher durch die überwältigenden Bedürfnisse nach Kampf gegen Leiden und Tod zu nicht klar erwogenen "Primitivreaktionen", zu Zauber und "übernatürlichen," d. h. un­ verständlichen Maßnahmen veranlaßt worden ist. B. Autismus in Behandlung und Vorbeugung. Trotz aller Fortschritte der modernen Medizin ist namentlich in Behandlung und Vorbeugung-aber nicht ausschließlichda-noch manches darin so autistisch wie beim Primitiven, wenn wir auch die Form des Zaubers aufgegeben haben. Die Methodik der Prüfung der Arzneimittel auf ihre Wirksamkeit ist vielfach eine ganz ungenügende. Wir behandeln immer noch Menschen mit Mitteln, von denen wir keine Beweise haben, daß sie überhaupt nützen, ja nicht einmal, daß sie nichts schaden; wir behandeln auch Krankheiten, die von selbst heilen, und solche, die un­ heilbar sind. Wir kennen die Fälle nicht, wo es besser wäre, gar nichts zu tun, und wir versuchen z. B. in der inneren Medizin nicht, sie kennen­ zulernen
Physical Description:XI, 169 S. online resource
ISBN:9783662265178