Summary: | Öffentlichkeitsrhetorik bezeichnet die massenmediale Repräsentation von Positionen zu Konflikten innerhalb von Sprechgemeinschaften. Die Zusammenführung von Ansätzen aus Öffentlichkeitssoziologie, Kommunikationswissenschaft und Sprachwissenschaft eröffnet neue Perspektiven auf die Meinungsbildung in öffentlichen Auseinandersetzungen. Barbara Franz rekonstruiert das rhetorische Modell einer Dynamik öffentlicher Meinungsbildung anhand der Inhaltsanalyse der Debatte über die rechtliche Neuregelung des § 218 StGB, wie sie zwischen 1970 und 1994 in der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeiner Zeitung geführt wurde. Dabei zeigt sie auf, wie die Deutung der Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen als einer Frage der Selbstbestimmung über den weiblichen Körper den öffentlichen Diskurs durchdringt, gleichzeitig aber ihren spezifischen argumentativen und politischen Gehalt verliert
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