Formale Methoden und kleine Systeme Lernen, leben und arbeiten in formalen Umgebungen

Wieviele Menschen können an einem Gespräch teilnehmen? Drei, vier, fünf. Darüber wird's schwierig. Darunter wird's ernst: ein Wort unter vier Augen. Auch bei einem Selbstgespräch bin ich noch ZU zweit. Ist die Gruppe größer, bilden sich Strukturen heraus: Es treten Wortführer auf, Untergru...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Siefkes, Dirk
Format: eBook
Language:German
Published: Wiesbaden Vieweg+Teubner Verlag 1993, 1993
Edition:1st ed. 1993
Series:XTheorie der Informatik
Subjects:
Online Access:
Collection: Springer Book Archives -2004 - Collection details see MPG.ReNa
Description
Summary:Wieviele Menschen können an einem Gespräch teilnehmen? Drei, vier, fünf. Darüber wird's schwierig. Darunter wird's ernst: ein Wort unter vier Augen. Auch bei einem Selbstgespräch bin ich noch ZU zweit. Ist die Gruppe größer, bilden sich Strukturen heraus: Es treten Wortführer auf, Untergruppen erscheinen, manche kommen nie zu Wort, werden schweigsam. Bei noch mehr Teilnehmern ergreift man Maßnahmen: Wortmeldungen, Refer­ enten, Arbeitsgruppen; braucht man Hilfsmittel: Rednerlisten, Mikrofone; muß man laut und deutlich reden; lernt man die einzelnen nicht mehr kennen; lernt man nicht mehr, sondern sagt seine Meinung. Je größer die Gruppe, desto größer die Abstände und desto schwieriger die Verständigung. Ich kann nicht einmal denen richtig zuhören, die neben mir stehen. Die Probleme zu großer Gruppen können auch in kleinen auftreten. Während einer Ehekrise kann man auf einmal nur noch schriftlich kommunizieren; muß man Sprechzeiten festlegen; hört man nicht, was der Partner sagt; kann sich nicht mehr verständigen. Etwas ist zu groß geworden. Ob eine Gruppe groß oder klein ist, hängt nicht nur von der Anzahl ab. Also wovon dann? Mit festen Formen ermöglichen oder verbessern wir die Verständigung in größeren Gruppen: Jeder kommt mal dran; wir sprechen alle eine Sprache; wir achten uns. Aber Formen erstarren. Aus der Achtung wird Verachtung, als Höf­ lichkeit getarnt. Wir reden in Floskeln. Tuscheln hinter vorgehaltener Hand mit dem Nachbarn. Wieder kommt es nicht auf die Art der Formen an, sondern was wir daraus machen
Physical Description:VIII, 190 S. online resource
ISBN:9783322849236