Summary: | Es ist immer noch nicht alltäglich, wenn Manager der mittleren Ebene sich mit Langzeitarbeitslosen, Straffälligen oder Behinderten und deren sozialen Problemlagen beschäftigen. Personalentwicklungsprogramme, die das Management für eine Woche in soziale Einrichtungen entsenden, versprechen sich davon ein Mehr an sozialer Kompetenz der Führungskräfte nach einem Einsatz. Dabei stellt sich die Frage, wo genau und in welchen Situationen das mittlere Management im eigenen Unternehmen soziale Kompetenz benötigt. Erst mit dem Wissen, wie die soziale Praxis im Unternehmen aussieht, lässt sich ein Erfolg von Hospitationseinsätzen auch pädagogisch bestimmen. Die vorliegende qualitativ-empirische Studie hat daher 8 Führungskräfte vor einem Einsatz in einer sozialen Einrichtung befragt, wann und wo sie im beruflichen Alltag auf soziale Kompetenz angewiesen sind. Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass die Erfahrungen, die die Manager in der einen Woche machen, nicht ohne Wirkung im beruflichen Alltag bleiben. Der zweite Teil der Studie befasst sich daher mit der Frage, wie die Manager den Einsatz im Bezug auf ihr zukünftiges berufliches Handeln einschätzen. Dabei wird besonders auf die drei Wertedimensionen einer Wissenskultur im Unternehmen eingegangen, die für den Einsatz sozialer Kompetenz auch in einem ökonomischen Kontext handlungsleitend sind: Offenheit, Vertrauen und Fürsorge. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das mittlere Management in sein Führungshandeln Werte einfließen lässt, die man in der Ökonomie auf den ersten Blick nicht vermutet. Die Manager leben und zeigen Wertschätzung in einem bereits vollständig globalisierten Kontext. Hilfe und Unterstützung wird nicht nur bei betrieblichen Herausforderungen geleistet, sondern gerade auch dann, wenn es um existenzielle private Probleme der Mitarbeiter und Kollegen geht
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