Die Ausweichklausel im Internationalen Privatrecht Methodentheoretische und -kritische Gedanken zur Konkretisierung einer besonderen kollisionsrechtlichen Generalklausel
In this work, Thomas Hirse studies the exemption clauses and the questions they raise in the general theory of the conflict of laws. Against the backdrop of the problems caused by the concretion of these general clauses, he conducts a detailed analysis of the status of general methodology in the con...
Main Author: | |
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Format: | eBook |
Language: | German |
Published: |
Tübingen
Mohr Siebeck
2006
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Edition: | 1. Aufl. |
Series: | Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht
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Subjects: | |
Online Access: | |
Collection: | Mohr Siebeck eBooks - Collection details see MPG.ReNa |
Summary: | In this work, Thomas Hirse studies the exemption clauses and the questions they raise in the general theory of the conflict of laws. Against the backdrop of the problems caused by the concretion of these general clauses, he conducts a detailed analysis of the status of general methodology in the conflict of laws. Die Ausweichklausel schränkt die Vorhersehbarkeit des auf einen grenzüberschreitenden Sachverhalt anwendbaren Rechts zugunsten der Einzelfallgerechtigkeit ein. Ihre Aufnahme ist deshalb in der Kollisionsrechtswissenschaft stark umstritten. Thomas Hirse erarbeitet ein Konzept, mit dem der generalklauselartige Bestandteil einer »wesentlich engeren Verbindung« funktions- und methodengerecht konkretisiert wird. The Exemption Clause in International Private Law. Methodological and Critical Thoughts on the Concretion of a Special General Clause in the Conflict of Laws. Thomas Hirse untersucht die Ausweichklauseln und die durch sie aufgeworfenen Fragen in der allgemeinen Kollisionsrechtslehre. Er setzt sich im Rahmen der Problematik der Konkretisierung dieser kollisionsrechtlichen Generalklauseln umfassend mit dem Stand der allgemeinen Methodenlehre im Kollisionsrecht auseinander. Als Ausweichklauseln sind solche gesetzlich fixierten Kollisionsnormen anzusehen, die im Einzelfall ausnahmsweise die Anwendung einer anderen als anhand einer ebenfalls gesetzlich fixierten Regelverweisung ermittelten Rechtsordnung zulassen, nämlich der, mit welcher der konkrete Sachverhalt eine wesentlich engere Verbindung im Sinne des Savignyschen Anknüpfungsprinzips besitzt. Trotz der im IPR generell erhöhten Anforderungen an die Vorhersehbarkeit des anwendbaren Rechts sind die Ausweichklauseln als Notventil zugunsten der Anknüpfungsgerechtigkeit im Einzelfall erforderlich. Die methoden- und funktionsgerechte Konkretisierung der Ausweichklausel kann nur anhand einer umfassenden Bewertung der konkreten privaten Rechtsanwendungsinteressen der beteiligten Privatpersonen in jedem Einzelfall vorgenommen werden. Das rechtsethische Prinzip der engsten Verbindung trifft hierfür lediglich eine Vorwertung dahingehend, dass sie unabhängig vom Inhalt und der rechtspolitischen Qualität der potentiell anwendbaren Sachrechte, losgelöst also von materiellrechtlichen Ergebnisvorstellung erfolgen muss. Diese Konkretisierungsmethode setzt voraus, dass entsprechend der allgemeinen Methodenlehre auch im Kollisionsrecht konsequent von der Interessenjurisprudenz zur Wertungsjurisprudenz übergegangen wird. Dagegen ist die vorherrschend zur Konkretisierung vertretene Fallgruppenmethode weder eine normative Methode noch kann sie der rechtspolitischen Funktion der Ausweichklausel gerecht werden. Die Ausweichklausel schränkt die Vorhersehbarkeit des auf einen grenzüberschreitenden Sachverhalt anwendbaren Rechts zugunsten der Einzelfallgerechtigkeit ein. Ihre Aufnahme ist deshalb in der Kollisionsrechtswissenschaft stark umstritten. Thomas Hirse erarbeitet ein Konzept, mit dem der generalklauselartige Bestandteil einer wesentlich engeren Verbindung funktions- und methodengerecht konkretisiert wird. At first sight, the exemption clauses in international private law seem somewhat peculiar. However, today they are a significant part of the most recent acts in the field of conflict of laws. They are the well-known means of recovering the so-called classical approach of Savigny from the criticism of the modern American approaches of Currie, Cavers and others which were fashionable in Europe after World War Two. In this work, Thomas Hirse studies the exemption clauses and the questions they raise in the general theory of the conflict of laws. Against the backdrop of the problems caused by the concretion of these general clauses, he does a detailed analysis of the status of general methodology in the conflict of laws. The author is critical of the fact that the main approach to concretise the exemption clauses discussed in literature using groups of comparable cases does not meet the requirements of their function and is not the normative method. Instead he prefers to concretise the exemption clauses by analysing and weighing the private interests of the persons involved in the individual case concerned. |
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Item Description: | EBS Rechtswissenschaft 2021 Retro-Paket-eBook-collection bis 2015 EBS Rechtswissenschaft 2023 EBS Rechtswissenschaft 2025 EBS Rechtswissenschaft 2024 PublicationDate: 20070110 EBS Rechtswissenschaft 2022 |
Physical Description: | XVII, 476 Seiten |
ISBN: | 9783161513619 |