Der Wille des Einen ist das Tun des Anderen Aufsätze zur Machttheorie

Der Begriff der Macht ist, nach einer bekannten Formulierung Max Webers, »sozio-logisch amorph«. Er umfasst ein großes Spektrum sozialer Phänomene und Beziehungen, in denen einer dem anderen seinen Willen aufzuzwingen vermag, worauf auch immer diese Chance beruht. Dennoch gibt es einen relativ umgr...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Paris, Rainer
Format: eBook
Language:German
Published: Weilerswist Velbrück Wissenschaft 2015
Edition:1. Auflage 2015
Subjects:
Online Access:
Collection: Nomos - Collection details see MPG.ReNa
LEADER 03265nmm a2200361 u 4500
001 EB002013241
003 EBX01000000000000001176140
005 00000000000000.0
007 cr|||||||||||||||||||||
008 220318 ||| ger
020 |a 9783845277233 
100 1 |a Paris, Rainer 
245 0 0 |a Der Wille des Einen ist das Tun des Anderen  |h Elektronische Ressource  |b Aufsätze zur Machttheorie  |c verfasst von Rainer Paris 
250 |a 1. Auflage 2015 
260 |a Weilerswist  |b Velbrück Wissenschaft  |c 2015 
300 |a 1 online resource 
653 |a Political Sociology 
653 |a Politische Soziologie 
653 |a Social Theory & History of Sociology 
653 |a Soziologische Theorie und Geschichte der Soziologie 
041 0 7 |a ger  |2 ISO 639-2 
989 |b NOMOS  |a Nomos 
500 |a All_Marketing, NDS_Konsortium, PR0307, Open Access (eLibrary Paket) 
028 5 0 |a 10.5771/9783845277233 
776 |z 9783942393799 
856 |u https://doi.org/10.5771/9783845277233  |x Verlag  |3 Volltext 
082 0 |a 900 
082 0 |a 320 
082 0 |a 300 
520 |a Der Begriff der Macht ist, nach einer bekannten Formulierung Max Webers, »sozio-logisch amorph«. Er umfasst ein großes Spektrum sozialer Phänomene und Beziehungen, in denen einer dem anderen seinen Willen aufzuzwingen vermag, worauf auch immer diese Chance beruht. Dennoch gibt es einen relativ umgrenzten Ausschnitt von Praxen und Handlungsweisen, die hier typischerweise zum Einsatz kommen: Drohung, Lob, Provokation, Überredung, aber auch »weiche«, mit anderen Motiven durchmischte Formen der Machtausübung wie Raten und Helfen. Der Band versammelt Aufsätze aus fünfundzwanzig Jahren, in denen die einzelnen Methoden und Machtpraxen, also das Machen der Macht, aber auch die Möglichkeiten der Eindämmung, Begrenzung und Gegenwehr, in verschiedenen Kontexten aus interaktionistisch-phänomenologischem Blickwinkel untersucht werden.Wir alle wissen, was Macht ist.  
520 |a Spätestens wenn wir ihr unterworfen sind, wenn wir uns ohnmächtig und von anderen abhängig fühlen und gezwungen sind, etwas zu tun, was wir sonst nicht täten. Macht ist stets ein Brechen von Widerstand, die Realisierung eines fremden Willens in unserem eigenen Tun. Das bedeutet aber zugleich: Die Macht gibt es nur, weil es das Widerstreben, das Gegeninteresse, die unhintergehbare Freiheit des anderen gibt, nein zu sagen. Macht setzt also Freiheit voraus, sie ist selbst gewissermaßen negative Freiheit: Als Negierung des Nein ist sie jederzeit eine menschliche Möglichkeit, kann es keine »machtsterilen Verhältnisse« (Heinrich Popitz) geben.  
520 |a In diesem Verständnis ist Macht eine Grundtatsache des Lebens und zugleich ein universaler Mechanismus der Vergesellschaftung, der freilich höchst unterschiedliche Formen und Ausprägungen annehmen kann: Sie reichen von der routinemäßigen Ausübung von Herrschaft über die unmittelbare situative Gewaltanwendung etwa bei einem Raubüberfall bis hin zur strategischen Raffinesse Mindermächtiger, die gerade aufgrund ihres Mangels an verfügbaren Machtressourcen auf andere Mittel und Methoden der Wahrung und Durchsetzung ihrer Interessen zurückgreifen müssen.