Summary: | Evidenz ist in der Wissensgesellschaft zu einer zentralen Ressource geworden. Gleichzeitig sind Aushandlungen um die Gültigkeit von Wissen ein im Laufe des 20. Jahrhunderts politisch brisanter werdendes Phänomen, das multiple Bereiche der Wissenschaft, der Technik, der Politik, der Medizin und der Gesellschaft prägt. Nicht erst die Diagnose eines „postfaktischen Zeitalters“ zeigt: Wissen wird in modernen Gesellschaften nicht per se akzeptiert, sondern Wissensakteure und -akteurinnen müssen überzeugen, um ihren Befunden Evidenz zu verleihen. Doch welche Praktiken wenden sie dazu an, wie wird die Gültigkeit von Wissen in verschiedenen Öffentlichkeiten ausgehandelt? Der Sammelband untersucht diese hier als Evidenzpraktiken verstandenen Dynamiken in interdisziplinärer Perspektive. Die Autoren und Autorinnen widmen sich dazu Beispielen aus der Medizin-, Kommunikations-, Wirtschafts-, Wissenschafts-, Technik- und Umweltweltforschung und sie verbinden dabei die Analyse der jüngsten Geschichte mit aktuellen Phänomenen. Mit Beiträgen von Helena Bilandzic, Tommaso Bruni, Sarah Ehlers, Stefan Esselborn, Sascha Dickel, Kay Felder, Mariacarla Gadebusch Bondio, Christine Haßauer, Susanne Kinnebrock, Magdalena Klingler, Emilia Lehmann, Sabine Maasen, Ruth Müller, Jutta Roosen, Helmuth Trischler, Andreas Wenninger, Fabienne Will, Karin Zachmann
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