Schrift und Gesellschaft Die Kraft der Inskriptionen in der Produktion des Sozialen

Im vorliegenden Buch wird der Frage nach dem möglichen Zusammenhang zwischen Schrift und Verhalten nachgegangen, und zwar aus einer interdisziplinären Perspektive. An den philosophischen Problemlagen der Kraft der Sprache (Austin) ansetzend, werden Bedeutungsprozesse (Derrida) als Metaphern für d...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Bachur, João Paulo ([Autor])
Format: eBook
Language:German
Published: Weilerswist Velbrück Wissenschaft 2017
Edition:1
Subjects:
Online Access:
Collection: Nomos - Collection details see MPG.ReNa
LEADER 02928nmm a2200325 u 4500
001 EB001856696
003 EBX01000000000000001020792
005 00000000000000.0
007 cr|||||||||||||||||||||
008 181201 ||| ger
020 |a 9783845287423 
100 1 |a Bachur, João Paulo 
245 0 0 |a Schrift und Gesellschaft  |h Elektronische Ressource  |b Die Kraft der Inskriptionen in der Produktion des Sozialen  |c AUTOR Bachur, João Paulo 
250 |a 1 
260 |a Weilerswist  |b Velbrück Wissenschaft  |c 2017 
300 |a 360 pages 
653 |a Kultur- und Wissenssoziologie 
653 |a Soziologische Theorie und Geschichte der Soziologie 
653 |a Migrationssoziologie und Ethnizität 
700 1 |a Bachur, João Paulo  |e [Autor] 
041 0 7 |a ger  |2 ISO 639-2 
989 |b NOMOS  |a Nomos 
028 5 0 |a 10.5771/9783845287423 
776 |z 9783958321052 
856 4 2 |u https://www.nomos-elibrary.de/extern/nomos/live/cover/10.5771_9783845287423.png  |x Verlag  |3 Cover 
856 4 0 |u https://doi.org/10.5771/9783845287423  |x Verlag  |3 Volltext 
082 0 |a 900 
082 0 |a 304 
082 0 |a 300 
520 |a Im vorliegenden Buch wird der Frage nach dem möglichen Zusammenhang zwischen Schrift und Verhalten nachgegangen, und zwar aus einer interdisziplinären Perspektive. An den philosophischen Problemlagen der Kraft der Sprache (Austin) ansetzend, werden Bedeutungsprozesse (Derrida) als Metaphern für die Produktion des Sozialen analysiert. Damit einher geht der Versuch, die hartnäckige, immer noch bestehende Schriftvergessenheit heutiger Sozialtheorie (am Beispiel von Habermas, Bourdieu und Butler) zu überwinden. Zwei Schriftparadigmen werden gegeneinander abgewogen, um die Rolle der Schrift in der Produktion sozialer Ordnung zu erklären: Ansätze des sogenannten Überlieferungsparadigmas der Schrift, nämlich die erste Generation der Schriftforschung (Havelock, McLuhan, Goody und Ong), das Mündlichkeits-Schriftlichkeits-Paradigma, Luhmanns Systemtheorie und die funktionale Pragmatik von Ehlich und Rehbein werden kritisch erörtert, um die Umstellung auf ein Dokumentationsparadigma der Schrift zu rechtfertigen, welches anhand von Bruno Latours Inskriptionstheorie skizziert wird. Durch das vorgeschlagene Dokumentationsparadigma der Schrift wird einerseits das Verständnis der Schrift als Kommunikationsmedium zwischen Abwesenden, andererseits der konstitutive Individualismus-Bias der Schriftforschung definitiv verabschiedet. In den institutionellen Räumen, in denen Dokumente kollektiv erstellt werden müssen, gründet Schrift Sozialität; dort erbringt sie ihre Vergesellschaftungsleistung dadurch, dass Kognitionen, Wahrnehmungen, Interaktionen und die unterschiedlichsten sprachlichen und nicht sprachlichen Handlungen kraft des zu produzierenden Dokuments synchronisiert werden. Dies strukturiert das menschliche Verhalten, so entsteht soziale Ordnung.