Summary: | Die Einführung gemeinsamer Entgeltstrukturen für Arbeiter und Angestellte in der Metall- und Elektroindustrie ist vollzogen. Die Entgeltrahmenabkommen (ERA) haben eine Stabilisierung des Flächentarifvertrags bewirkt. Der Umsetzungsprozess verlief jedoch nicht konfliktfrei. Verteilungsauseinandersetzungen überlagerten die Neueingruppierung. Den Beschäftigten eröffnete ERA die Gelegenheit, aufgestaute entgelt- und leistungspolitische Probleme und Anerkennungsdefizite zu thematisieren. Diese und weitere Konflikte standen im Fokus mehrerer Forschungsprojekte, die die ERA-Einführung von 2005 bis 2010 begleitet haben und über die in diesem Band berichtet wird. Die Aufsätze beleuchten u.a. die Verschiebung hin zu beteiligungsorientierter Tarif- und Betriebspolitik, den Kompetenzgewinn der Betriebsräte in Entgeltfragen sowie den Umsetzungsgrad von Gerechtigkeitszielsetzungen. Leistungspolitik und gleiches Entgelt für Frauen und Männer in der betrieblichen Praxis sind zwei der Themenfelder, die im weiteren politischen ERA-Umsetzungs- und Vertiefungsprozess relevant sein werden. In diesem Prozess wird sich entscheiden, ob die gerechtigkeitspolitischen Zielsetzungen nachhaltig erreicht werden können.
|