Bildung des Gewissens

Nach der "Postmoderne" kann vom Gewissen als einer identitätsstiftenden Instanz keine Rede mehr sein. Zurück bleibt eine Leerstelle, deren dauerhafte und einseitige Besetzung gerade vom widersprechenden Gewissen verhindert wird. Gewissen, das nicht mehr von einer höheren Position aus erken...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Weiß, Gabriele
Format: eBook
Language:German
Published: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004, 2004
Edition:1st ed. 2004
Series:Schriftenreihe der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE
Subjects:
Online Access:
Collection: Springer Book Archives -2004 - Collection details see MPG.ReNa
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505 0 |a 1. Der Gewissensbegriff im pädagogischen Diskurs -- 1.1 Der moderne Gewissensbegriff in der Pädagogik -- 1.2 Irritationen um Subjekt- und Gewissensbegriff -- 1.3 Spätmoderner Gewissensbegriff -- 2. Sokrates’ zweifelndes Daimonion: Zur Irritation durch das Gewissen -- 2.1 Das sokratische Daimonion in Analogie zum Gewissen -- 2.2 Die Paradoxie: ‚Tugend ist Wissen’,— aber nicht lehrbar -- 2.3 Das Denken in Bewegung bringen -- 2.4 Alkibiades — Selbstsorge als pädagogisches Programm -- 3. Widerspruchsfreiheit und das widersprechende Gewissen -- 3.1 Der natürliche Mensch und seine Entfremdung: Rousseaus Menschenbild in den Diskursen -- 3.2 Emile: Im Spannungsverhältnis von Natur und Kultur -- 4. Gewissensbildung zwischen Kultivierung und Moralisierung -- 4.1 Der Begriff „Gewissen“ in der Systematik Kants -- 4.2 Gewissen als Gerichtshof -- 4.3 Kontinuierliche Kultivierung und diskontinuierliche Moralisierung -- 5. Wenn das Gewissen mit in die Oper geht -- 5.1 Die Erweiterung des Begriffs der Sittlichkeit -- 5.2 Gewissen als sittliches Geschmacksurteil? -- 5.3 Innere Freiheit und Bildsamkeit des Willens als Gewissensbildung -- 5.4 Von der ästhetischen Einsicht zur sittlichen Charakterstärke -- 6. Gewissen mit und unter Sollensanspruch -- 6.1 Alfred Petzelt: Gewissen und Haltung -- 6.2 Johannes Schurr: Gewissen als Bildungskategorie -- 7. Fazit 
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520 |a Nach der "Postmoderne" kann vom Gewissen als einer identitätsstiftenden Instanz keine Rede mehr sein. Zurück bleibt eine Leerstelle, deren dauerhafte und einseitige Besetzung gerade vom widersprechenden Gewissen verhindert wird. Gewissen, das nicht mehr von einer höheren Position aus erkennt oder aus tieferer Einsicht urteilt, erscheint nun vielmehr als "Platzhalter", ohne selbst den Platz zu beanspruchen. Es vermag nicht Gewissheit zu geben, sondern irritiert vermeintliche Gewissheiten. Damit ist Gewissen keine Instanz, die über gut oder böse richtet und entscheidet, was getan oder gelassen werden soll. Als Differenzerfahrung drückt Gewissen Widersprüche aus und bietet Anlässe zum Anderswerden. Insofern kann Gewissen nicht gebildet werden, sondern fordert Bildung heraus